Diese Frage stellen sich ausländische Medien wie der britische „Telegraph“ derzeit angesichts der Turbulenzen bei der größten deutschen Fondsgesellschaft DWS. Die Kommentatoren erinnert der Fall an den Wirecard- und den Dieselskandal, die bereits ein schales Licht auf die deutschen Unternehmensführungsstandards warfen. Gleichwohl ist der aktuelle DWS-Skandal sicherlich einige Nummern kleiner.

Die Deutsche-Bank-Tochter hatte Aktientitel als nachhaltige Investments angepriesen, die das verkaufsfördernde Label nicht verdienten. Im Raum stehen nun Vorwürfe des Prospekt- und Kapitalanlagebetrugs, denen in den USA und in Deutschland nachgegangen wird. Ende Mai rückten die Behörden mit rund 50 Leuten in Frankfurt am Main zur Durchsuchung der DWS-Zentrale an, kurz darauf trat Vorstandschef Asoka Wöhrmann zurück. Im Juni verweigerte die Union Investment, drittgrößter Shareholder der DWS, dann die Entlastung des Vorstands. Der erhielt zwar dennoch die nötige Mehrheit, kann sich aber kräftig abgewatscht fühlen.

Leider wird mit diesem wichtigen Thema des nachhaltigen Investments teils Schindluder getrieben. Grundsätzlich ist die Entwicklung jedoch zu begrüßen, dass sich immer mehr Anleger Gedanken darum machen wie ihr Geld angelegt wird.

Schade das durch oben benannte Vorgänge die gute Idee in Verruf gebracht wird.

Ihr Thomas Wrzeciono